Effizienzgewinn durch intelligente Plattformen im Immobilien Asset Management

Effizienzgewinn durch intelligente Plattformen im Immobilien Asset Management

Autor | Patrick Penn | CEO docunite® GmbH

Die Digitalisierung ist in der Immobilienbranche längst angekommen und es ist weitaus mehr als nur ein Trend. Aber was bedeutet die Digitalisierung übergreifend betrachtet für die gesamte Branche und ist es nicht eher eine Evolution, statt einer Transformation?

Die Digitalisierung ist in der Immobilienbranche längst angekommen und es ist weitaus mehr als nur ein Trend. Aber was bedeutet die Digitalisierung übergreifend betrachtet für die gesamte Branche und ist es nicht eher eine Evolution, statt einer Transformation?

Verständlicherweise streben Unternehmen zunächst danach sich selbst zu optimieren, indem effizientere Prozesse geschaffen und etablierte Prozesse automatisiert werden. Dabei ist der Weg das Ziel und ein stetiger Wandel oder zumindest die Bereitschaft und Fähigkeit dazu von Vorteil. Die Transformation beschreibt eher eine einmalige Wandlung - wie die Raupe zum Schmetterling wird. Die Evolution geht darüber hinaus und bildet nachhaltig die Fähigkeit sich an neue Gegebenheiten anzupassen, effizienter zu werden und zu überleben.

Für den Moment bedeutet das für die Branche, dass die Immobilie selbst mehr in den Mittelpunkt wandert, ebenso der Kunde und die Erkennung neuer potenzieller Marktchancen. Dabei gibt es Potenziale, welche gerade durch eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit schon kurzfristig und mit überschaubarem Aufwand deutliche Vorteile und Effizienzsteigerungen mit sich bringen.

Erhöhter Bedarf nach Qualität und Effizienz im Immobilienmanagement

Eine gemeinsame Studie der ZIA und Ernst&Young hat gezeigt, dass 66% der Befragten das Fehlen einer unternehmensübergreifenden Digitalisierungsstrategie bemängeln. Zusätzlich identifizierten 65% eine mangelhafte Datenqualität und -struktur und 58 Prozent bemängeln den Einsatz veralteter und nicht integrierter Software.

Gerade Immobilientransaktionen zeigen, dass es sich lohnt in Bezug auf die Digitalisierungsstrategie einen Blick über den Tellerrand, das heißt über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus, zu wagen. Die Informationen befinden sich demnach überwiegend in Datensilos innerhalb der beteiligten Unternehmen und ermöglichen nur unter erschwerten Bedingungen einen Gesamtüberblick der Immobilie. Dies bedeutet einen nicht unerheblichen und vor allem individuellen Nachholbedarf, der idealerweise sofort standardisiert erfolgt, um die Nachhaltigkeit des erlangten Ergebnisses zu sichern.

Das Stichwort "Datenmanagement" ist ein Thema mit der sich die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (kurz gif e.V.) beschäftigt.

In verschiedenen Projektgruppen werden Standards erarbeitet, welche einen deutlichen Mehrwert in Puncto Struktur, Datenqualität, Schnittstellen, grenzübergreifende Transaktionen und den unternehmensübergreifenden Datenaustausch bieten.

Das sich daraus ergebende Potenzial erlaubt die Frage, ob es gerade für Transaktionen effektivere Lösungen als die im Anschluss stattfindende und bisher übliche physikalische Datenübergabe gibt. Zumal in Bezug auf Immobilientransaktionen zumeist nur ein reiner Dokumentenaustausch über virtuelle Datenräume erfolgt. Das heißt bereits qualifizierte, strukturierte Daten stehen für die Ankaufsprüfung nicht zur Verfügung. Von Nachhaltigkeit also keine Spur.

Plattformen schaffen Transparenz und Nachhaltigkeit

Abhilfe schaffen Plattformen, welche Kollaboration und damit kollektive Intelligenz und die Sharing Economy fördern, gängige Standards unterstützen und für deren Einhaltung sorgen, eine zentrale und eindeutige Schnittstelle zwischen den Beteiligten bieten und eine effiziente Informationslieferung - und -konsumierung sicherstellen.

Dadurch rückt die Immobilie so weit in den Mittelpunkt, dass Sie selbst und unabhängig eine eindeutige Quelle der Wahrheit bildet (Single Source Of Truth oder kurz SSOT) oder um sich einem etablierten Begriff aus der Industrie zu bedienen "Digitaler Zwilling" bzw. "Digital Twin".

Sie hält alle relevanten Daten selbst vor, bildet eine lückenlosen Historie und bietet eine nie dagewesene Datenqualität und Transparenz.

Der klassische Datenaustausch würde deutlich reduziert werden und langfristig betrachtet sogar entfallen und Transaktionen wären um ein vielfaches effizienter und schneller realisierbar.

Ein weiterer Vorteil ist die Erleichterung der Due Diligence bspw. durch ein geringeres Frageaufkommen im Q&A Prozess, da ein vollständiger Informationsstand jederzeit zugesichert wird und die Immobilie auf der Seite der Interessenten nicht immer wieder neu interpretiert werden muss.

Während der weiteren Bewirtschaftung werden lediglich Aktualisierungen am Informationsbestand vorgenommen, welche automatisiert über Schnittstellen synchron gehalten werden.

Legacy als Chance erkennen

Bestehende Systeme sind bereits etabliert mindern aber nicht selten die Flexibilität innerhalb des Unternehmens. Dokumentenmanagementsysteme (DMS) bieten zwar zahlreiche professionelle und auch sinnvolle Funktionen auf der anderen Seite mangelt es jedoch an branchen-spezifischen Funktionen, welche wieder ein individuelles Customizing erfordern und somit den individuellen Aufwand erhöhen. Plattformen hingegen bilden aufgrund ihrer offenen Architektur, trotz ihrer Spezialisierung hinreichende Flexibilität und Integrationsmöglichkeiten, auch in bestehende Systeme, um mit den Unternehmen zu wachsen und sich an neue Gegebenheiten anzupassen und das mit einer klar strukturierten und zweckmäßigen Bedienbarkeit.

Die Stärke liegt also insbesondere in der Kombination von etablierten Systemen und intelligenten Plattformen, welche spezielle Anwendungsfälle gemeinsam sehr effizient abbilden können.

Auf Standardisierung und einer optimierten Datenqualität folgt künstliche Intelligenz

Dies sind nur einige Vorteile aber maßgeblich zu erwähnen ist, dass sich ergebene Potenzial aus einer eindeutigen, vollständigen und nachhaltigen Datenbasis im Hinblick auf künstliche Intelligenz (KI) bzw. Artificial Intelligence (AI). Die künstliche Intelligenz wäre nicht nur länger für bspw. die Sortierung und Klassifizierung von Dokumenten hilfreich, was aufgrund des Plattformgedankens ohnehin ein rückläufiger Aufwand wäre. Anstatt den Nutzen auf einzelne Unternehmen bzw. Silos zu beschränken, ist die Immobilie nun selbst der Akteur und entfaltet das volle Potenzial zukünftiger Anwendbarkeit einer KI.

Quelle der Studie E&Y und ZIA "Smart, smarter, Real Estate

https://www.ey.com/de/de/newsroom/news-releases/ey-20171005-smart-smarter-real-estate

https://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/ey-smart-smarter-real-estate/$FILE/ey-smart-smarter-real-estate.pdf

ÜBER DEN AUTOR

Patrick Penn
CEO docunite® GmbH

Ursprünglich als Informatiker und Systemintegrator bei CORPUS SIREO, beschäftigt sich Patrick Penn seit knapp 20 Jahren leidenschaftlich mit den Themen Daten- und Dokumentenmanagement in der Immobilienbranche. Erfahrungen aus der Praxis während seiner Tätigkeit, u.a. als Consultant und Entwickler mit dem Schwerpunkt Microsoft SharePoint, haben offenbart, vor welchen Herausforderungen ein strategisches Datenmanagement in den Immobilienunternehmen steht.

Gepaart mit den Erkenntnissen aus erbrachten Dienstleistungen rund um den Aufbau und die Strukturierung von Datenräumen für Ankauf, Bestand und Transaktion, hat sich die Vision für docunite, ein auf die Immobilienbranche spezialisiertes DMS geformt. Seit 2017 ist er Inhaber und Geschäftsführer der docunite GmbH und verfolgt gemeinsam mit seinem Team kontinuierlich das Ziel durch Integrationen und innovative Lösungen Datensilos abzulösen und die Nachhaltigkeit und Effizienz im Datenmanagement der Immobilienbranche stetig zu erhöhen.